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Die Gelenkerkrankung Arthrose ist fast jedem ein Begriff. Kein Wunder, denn rund 5 Millionen Menschen in Deutschland leiden daran! Bei dem “Gelenkverschleiß”, der über das altersübliche Maß hinausgeht, können verschiedene Bereich betroffen sein: von der Schulter-, über Hand-Arthrose, Hüft- bis hin zur weit verbreiteten Kniearthrose
Die Betroffenen wünschen sich neben der Schmerzlinderung vor allem auch eine Wiederherstellung oder zumindest Verbesserung der Beweglichkeit. Dabei kommt eigentlich nur ein Training infrage, das ohne zusätzliche Belastung der Gelenke (wie etwa durch Hantel-Gewichte) auskommt.
Ursachen für Arthrose
Die schmerzhaften Ergebnisse von Abnutzungserscheinungen in häufig auch Fußgelenken und der Wirbelsäule kommen zum großen Teil von einer hohen oder falschen Beanspruchung: Fehlbelastungen nach einem Unfall, Verletzungen oder auch Übergewicht. Arthrose trifft meist ältere Menschen, aber auch Jüngere sind durch übermäßige (Fehl-) Belastung betroffen – erste Zeichen sind die sogenannten Knorpelschäden.
Weitere Ursachen können auch eine Gelenkschwäche sowie -fehlformen (die sich bereits in jungen Jahren bemerkbar machen können) sein.Mediziner vermuten heute allerdings als weitere Ursache neben der mechanischen Abnutzung auch eine willkürliche “Entscheidung” der Knorpelzellen, die Substanz zu zerstören und Knorpel abzubauen. Dabei entstehen teilweise auch Knochenzellen, die zu knöchernen Ausläufern werden und die Gelenkbeweglichkeit einschränken.
Gelenke nicht komplett schonen!
In ein Schonverhalten zu gehen, also gar keinen Sport mehr zu machen, davon raten Ärzte bei der Behandlung ab. Stattdessen ist ein gelenkschonendes, aber trotzdem die Muskulatur stärkendes Training kriegsentscheidend. Bewegung und Muskelaufbau bzw. -erhalt bleibt das A und O.
Das heißt für Sport mit Arthrose: möglichst geringe Belastung auf die Gelenke bringen, kleiner Bewegungsradius. Aber dennoch sollten die Muskeln rund um das Gelenk trainiert werden, insbesondere die Tiefenmuskulatur.
Dr. Wolfgang Kemmler ist Forschungsdirektor am Institut für Medizinische Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und untersucht seit vielen Jahren EMS-Training und seine Auswirkungen auf den Körper. Er hat mehrere Studien über die Effekte von Ganzkörper-EMS-Training durchgeführt und gilt als Experte im Bereich EMS und trainingswissenschaftliche Interventionsforschung:
„Knorpel müssen in Bewegung bleiben, denn nur dadurch bleiben die Gelenke beweglich. Aufgrund der möglichst geringen Belastung sowie der kleinen Bewegungsamplituden* des Gelenks ist das Ganzkörpertraining mittels der Elektro-Myo-Stimulation (EMS) eine gute Option und schonende Möglichkeit für Menschen mit Gelenkbeschwerden“, erklärt Professor Dr. Kemmler.
*Bewegungsamplitude: Bereich des Winkels, in dem die Bewegung stattfindet; sinngemäß: die räumliche Weite einer Bewegung
Training nur mit dem eigenen Körpergewicht reicht aus
Beim EMS-Training wird unter professioneller Aufsicht eines Personal Trainers trainiert und es kann komplett auf Gewichte wie Hanteln, Kettlebells oder ähnliches verzichtet werden. Die Impulsstärken werden individuell angepasst. So kommt kein zusätzlicher Druck auf die Gelenke und die Tiefenmuskulatur um das Gelenk wird gestärkt. Die Folgen: Schmerzlinderung und bessere Beweglichkeit.
EMS fördert Durchblutung und Nährstoffaufnahme der Knorpelsubstanz
Als sogenanntes Bodyweight-Training (also Training nur mit dem eigenen Körpergewicht) eignet sich EMS hervorragend für Arthrose-Patienten und fördert außerdem die Durchblutung. Diese ist entscheidend für die Nährstoffversorgung des Knorpelgewebes! Einem bereits erkrankten Menschen kann EMS so wieder Lebensqualität zurückgeben; auch zur Vorbeugung ist das gelenkschonende Training gut geeignet.
Die richtige Ernährung spielt, wie so oft, ebenfalls eine Rolle:
„Zusätzlich sollten sich die Betroffenen aber auch ausgewogen und vitaminreich ernähren und im Rahmen ihrer Möglichkeiten körperlich aktiv bleiben“, ergänzt Professor Dr. Kemmler.
Fazit
EMS-Training bei Arthrose ist empfehlenswert. Eine vollständige Heilung der weltweit häufigsten Gelenkerkrankung ist nicht möglich, allerdings können durch das Ganzkörpertraining mit Elektromuskelstimulation Schmerzen gelindert und Beweglichkeit wiederhergestellt und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden.
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ACHTUNG: Bei akuten gesundheitlichen Einschränkungen ist zuerst die Freigabe eines Arztes einzuholen. Das Training sollte außerdem nur unter Anleitung von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden.
Quelle: Körperformen
©2020 Redaktion EMS-TRAINING.DE